Titel: MÖGEN TÄTE ICH SCHON WOLLEN Interpret: GÜNTER WILLUMEIT -------------------------------------------------------------------- Sonntagsmorgens gehe ich nach dem Stammtisch mit Freunden in mein Stammlokal. Wir spielen Karten, und es wird auch viel getrunken. Leider spielte ich nicht mit beim letzten Mal, meine Schwiegermutter wollte uns besuchen. Sie war zum Glück schon lange nicht mehr da, mein Frauchen kochte Kaffee, kaufte Kuchen, und sie sagte: ,,Du bleibst hier, heut' kommt Mama!" Da hilft kein Ärgern und kein böses Grollen, auf sowas habe ich noch nie gebaut. Mögen täte ich schon wollen, aber dürfen habe ich mir nicht getraut. Ich bin die ganze Woche am Malochen, doch am Samstag gehe ich zum FußbalIspiel. Manchmal werde ich von meiner Frau begleitet, die versteht vom Fußball nicht besonders viel. Wenn sie frägt, warum denn uns're nie gewinnen, warum die andern immer besser sind. Es sei doch nicht soo schwer, auch mal zu siegen, dann sage ich zu ihr: "Mein liebes Kind . . ." Da hilft kein Ärgern und kein böses Grollen . . . Meine Frau ist ganz verrückt nach meiner Liebe, und sie ist stets auf dem allerneusten Stand. Wenn ich nach Hause komme, weckt sie in mir Triebe, die ich am Morgen, als ich wegging, nicht gekannt. Nach der Arbeit leg ich mich gern aufs Sofa, und ich sehe mir den Fernsehkrimi an. Ach, wie gern hätt' ich mal 14 Tage Pause von der Pflicht als aufgeschloss'ner Ehemann.